Matthias Leichtfried
Literatur ins Gespräch bringen. Performative Dimensionen des Literaturunterrichts
[agora. Wiener philologisch-kulturwissenschaftliche Studien | Vienna Philological and Cultural Studies; 2]
Die „Sache“ des Unterrichts wird performativ hervorgebracht, und da Unterricht meist Präsenzunterricht ist, sind neben der Interaktion zwischen Lehrpersonen und SchülerInnen leibliche und materielle Aspekte die Grundvoraussetzung dieser performativen Hervorbringung. Während sich in der Pädagogik ein breiter Diskurs im Anschluss an Theorien des Performativen etabliert hat, wurde dieser in der Literaturdidaktik noch wenig zur Kenntnis genommen. Eine performativitätstheoretische Perspektive auf den Literaturunterricht nimmt daher das vorliegende Forschungsprojekt ein und wobei die Forschungsfrage beantwortet werden soll, welchen Mehrwert diese Perspektive bringt. Leiblichkeit, Ko-Präsenz, Rollen, Wahrnehmung und Räumlichkeit und Materialität im Spannungsfeld zwischen Inszenierung und Aufführung von Gesprächen sind dabei nicht nur die Analysekriterien, sondern eröffnen neue didaktische Perspektiven auf die Praxis literarischer Gespräche im Unterricht – so die These dieses Forschungsprojekts. Ergänzt werden die performativitätstheoretischen Kategorien um empirische Reflexionen, bei denen es um Forschungsstrategien zur qualitativen Erforschung der genannten Kategorien geht. Die Studie mündet schließlich in einer Beschreibung didaktischer Konsequenzen, die sich aus einer performativitätstheoretischen Sichtweise auf Literaturunterricht ergeben.
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